Training für das Gehirn

Sport kann weit mehr als nur die Stressresistenz erhöhen. Der Einfluss von Sport auf das zentrale Nervensystem geht sogar soweit, dass die Gedächtnisleistung und die Lernprozesse im Gehirn verbessert werden. Wie genau Sport das schafft ist teilweise noch Spekulation. Aber folgendes weiß man bereits:

 

1. Training vermehrt die Bildung von mehreren Wachstumshormonen. Eins davon nennt sich IGF-1. Dieses stimuliert nachweislich die Bildung von Nervenzellen im Gehirn. Am effektivsten aktiviert man die IGF-1-Freisetzung durch intensive Ausdauerbelastungen oder moderate bis intensive Krafttrainingseinheiten.


2. Ein weiteres Hormon, welches durch Bewegung ausgeschüttet wird, ist Dopamin. Dopamin ist dafür bekannt, dass es Motivation erzeugt. Aber es hat ebenfalls eine Wirkung auf die Kognition, Emotion und motorische Fähigkeiten.

 

3. Eine Sporteinheit erhöht kurzfristig entzündliche Faktoren, welche man heutzutage als Radikale versteht. Diese gelten im Allgemeinen als schlecht, da sie im Überfluss die Zellen zerstören können. In einem angemessenen Ausmaß nutzt der Muskel diese Radikale als Signal für den Stoffwechsel, anti-entzündliche Faktoren freizusetzen.

 

Durch regelmäßige Bewegung wird der Stoffwechsel trainiert schnell und viele anti-entzündliche Prozesse zu aktivieren, wovon eben auch die Nerven profitieren. Chronisch entzündete Nervenzellen führen unbehandelt zu neurodegenerativen Erkrankungen, wie Alzheimer, Parkinson oder Multiple Sklerose. Ein durch Sport verbessertes anti-entzündliche System kann vor diesen Erkrankungen schützen und teilweise behandeln, falls diese schon im Gang sind.